Die jungen Erwachsenenzähne von Teenagern sind noch makellos schön in Form und Farbe. Im Laufe des Lebens ändert sich das, denn unsere Zähne sind unsere Werkzeuge, um unser Essen zu zerkleinern. Die Schneidezähne nutzen sich dabei ab, der Schmelzmantel der Zähne wird dünner. Dadurch werden unsere Zähne im Laufe des Lebens kürzer und dunkler. Beschleunigt wird dieser Prozess durch unsachgemäßen Gebrauch der Zähne (Fingernägel Kauen, Abreißen von Bindfäden mit den Zähnen oder Öffnen von Bierflaschen), durch unbewusstes, meist nächtliches Zähneknirschen und durch Einwirkung von Säuren (aus Nahrungsmitteln, Getränken, Magensäure).
Ursachen für hässliche, „abgefressene“ Zähne
Die Ursachen für hässliche, „abgefressene“ Zähne können unterschiedlich sein. Zahnschäden entstehen zum einen, wenn Patienten nachts mit den Zähnen knirschen oder die Kiefer aufeinander pressen, zum anderen durch Zahnerosion aufgrund von Säuren. Das Knirschen nutzt die Zähne ab, die Schneidekanten können absplittern. Auch falsches Putzen kann Schäden verursachen, wenn man mit zu viel Druck putzt oder sogenannte Weißmacher-Pasten mit Schleifmitteln verwendet.
Säuren waschen vor allem Mineralien aus der Zahnoberfläche heraus, die Zahnsubstanz wird abgetragen und es entstehen Schäden auf der Zahnoberfläche. Säuren, die eine Erosion verursachen können, sind zum einen die Magensäure, die bei Magenerkrankungen mit Reflux und bei regelmäßigem Erbrechen (z.B. bei Bulimie) vermehrt auf die Zähne einwirkt. Zum anderen können auch Säuren in Medikamenten und Nährungsergänzungsmitteln in Brause- oder Kautablettenform für Erosionen verantwortlich sein. Die häufigste Ursache für Zahnerosionen ist jedoch eine sehr säurehaltige Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Milchprodukten und insbesondere säurehaltigen Getränken wie Limonaden und Sportgetränken.
Folgen von Zähneknirschen und Zahnerosionen
- Die Zähne werden kürzer.
- Der Zahnschmelz wird dünner.
- Die Schneidekanten werden ausgewaschen oder splittern ab.
- Zähne werden empfindlich auf heiß, kalt und sauer.
- Zähne wirken hässlich, alt und abgekaut.
- Die Bisshöhe verringert sich.
- Die Gesichtsproportionen verändern sich, die Lippen werden schmal.
- Kiefergelenksprobleme wie Knacken und Schmerzen sowie Verspannungen der Muskulatur können auftreten.
Wie sieht eine Therapie bei Zahnerosion und Schäden durch Knirschen aus?
- Abklären der Ursachen: Ernährungsgewohnheiten, Putzverhalten, schädliche Gewohnheiten.
- Bei Sodbrennen: Ursachen- und Therapie-Abklärung mit einem Internisten.
- Zähneknirschen dient dem Abbau von Stress. Hier gilt es die Ursachen herauszufinden und bei Bedarf eine psychotherapeutische Betreuung abzuwägen.
- Unterlassen schädlicher Angewohnheiten.
- Tragen einer individuell angepassten Aufbissschiene zum Schutz der Zähne in der Nacht.
- Fluoridierung zum Schutz.
- Rekonstruktion kleiner Schäden mit Composite.
- Bei größeren Schäden Rekonstruktion der Zähne mittels Kronen, Teilkronen oder Veneers.
Besser früher handeln, als zu spät
Im Gegensatz zu Zahnunfällen kommt die Notwendigkeit die Zähne wieder aufzubauen nicht über Nacht. Der Patient weiß oft schon Jahre vorher, dass etwas gemacht werden muss. Da meist nicht nur einzelne Zähne versorgt werden müssen, sondern das gesamte Gebiss, sind die Kosten dieser Rekonstruktion oft gewaltig (im fünfstelligen Bereich!). Unseren Patienten, bei denen ein erhöhtes Risiko für Zahnerosion oder Schäden durch Zähneknirschen besteht, empfehlen wir daher rechtzeitig, 4 bis 5 Jahre vor einer notwendigen Sanierung, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen oder Rücklagen zu bilden. Zu den Risikopatienten gehören Menschen, die mit den Zähnen knirschen oder deren Zähne verstärkt mit Säuren in Berührung kommen. Dies trifft zu, wenn Sie sich besonders ernähren (z.B. vegetarisch mit hohem Obst- und Rohkostanteil), sehr oft säurehaltige Getränke zu sich nehmen oder Vorerkrankungen haben wie Essstörungen, saures Aufstoßen und Sodbrennen.
Sie haben bereits Schäden durch das Zähneknirschen oder eine Zahnerosion bei sich festgestellt? Vereinbaren Sie gleich einen Beratungstermin in unserer Praxis – wir besprechen mit Ihnen mögliche Therapien.